Predigt für den 13. Sonntag nach Trinitatis

Predigt: Susanna Kschamer

Predigt

Die Gnade unseres Herren Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemenschaft ds Heiligen Geistes sei mit uns allen.

Der Predigttext für diesen Sonntag steht in der Apostelgeschichte im 7. Kapitel. Ich lese die Verse 1-7 aus der Neuen Genfer Übersetzung.

1 Die Zahl der Jünger wuchs unaufhörlich. Allerdings wurden in dieser Zeit auch Klagen ´innerhalb der Gemeinde` laut, und zwar vonseiten der Jünger, die aus griechischsprachigen Ländern stammten. Sie waren der Meinung, dass ihre Witwen bei der täglichen Versorgung mit Lebensmitteln benachteiligt wurden, und beschwerten sich darüber bei den einheimischen Jüngern.
2 Da beriefen die Zwölf eine Versammlung aller Jünger ein und erklärten: »Es wäre nicht gut, wenn wir ´Apostel` uns persönlich um den Dienst der Verteilung der Lebensmittel kümmern müssten und darüber die Verkündigung von Gottes Botschaft vernachlässigen würden.
3 Seht euch daher, liebe Geschwister, in eurer Mitte nach sieben Männern um, die einen guten Ruf haben, mit dem Heiligen Geist erfüllt sind und von Gott Weisheit und Einsicht bekommen haben. Ihnen wollen wir diese Aufgabe übertragen.
4 Wir selbst aber werden uns weiterhin ganz auf das Gebet und den Dienst der Verkündigung des Evangeliums konzentrieren.«
5 Dieser Vorschlag fand allgemeine Zustimmung, und die Gemeinde wählte folgende sieben Männer aus: Stephanus, einen Mann mit einem festen Glauben und erfüllt vom Heiligen Geist, Philippus, Prochorus, Nikanor, Timon, Parmenas und Nikolaus, einen Nichtjuden aus Antiochia, der zum Judentum übergetreten war.
6 Man ließ sie vor die Apostel treten, und die Apostel beteten für sie und legten ihnen die Hände auf.
7 Die Botschaft Gottes breitete sich immer weiter aus, und die Zahl der Jünger in Jerusalem stieg sprunghaft an. Auch zahlreiche Priester nahmen das Evangelium an und glaubten an Jesus.

Diakoniesonntag

Der Apostel Lukas, dem das Lukasevangelium und die daran anschließende Apostelgeschichte zugeschreiben werden, dann man als sehr harmoniesüchtig bezeichnen. ER war keiner, der das Haar in der Suppe suchte. Ihm war wichtig die Potentiale seines Glaubens zu betonen, zu zeigen was alles gut lief. So stellte die erste Gemeinde als eine dar,  in der unhinterfragte Gütergemeinschaft galt.
hier jedoch kommt er nicht umhin das erste Mal von einem Konflikt zu berichten.
Der spielte sich in der Urgemeinde in Jerusalem ab.

Es ging um die Benachteilung der griechisch sprechenden Witwen bei der Essensverteilung, , ja eventuell wurden sie sogar gezielt übergangen.

Die Urgemeinde der damaligen Zeit bestand aus aramäisch und aus griechisch sprechende Judenchristen
Juden ggab es nicht nur in Palästina,
Viele wohnte in weiter entfernten Gegenden des römischen Reiches. Hie war Griechisch die Muttersprache, Für ihre Gottesdienste nutzten die Septuaginta, eine Übersetzung der hebräischen Bibel ins Griiechische.

Viele dieser Juden kamen aber im Alter nach Jerusalem, um die letzen Jahre dort zu verleben, dort zu sterben und auch dort begraben zu werden.

Auch unter den griechisch sprechenden Jüdinnen un d Juden fand die Botschaft Jesu Anhänger. Eventuell wurden sogar gnach Sprachen getrennte Gottesdienste gehalten .

Witwenspeisung von existentieller Bedeutung – gerade, wenn diese Frauen in Jerusalem nicht auf eine eigene Familie zurückgreifen konnten. Denn außer Betteln und Prostitution hatten insbesondere alleinstehende Frauen in der damaligen Zeit keine Möglichkeit sich Geld zu verdienen.
In dieser Situation war keine Kleinigkeit, wenn Witwen bei der Essensverteilung , es blieb nicht bei einer schmerzhaften Kränkung – Hunger und massive Not resultierten daraus. Und eine solche Not verhindert, dass Menschen offen sind für das Wort Gottes, für das Evaangelium. Ja, wenn Menschen in der Gemeinde und auch darüber hinaus benachteiligt und dann in ihrer Not allein gelassen werden, stellt das sogaar das Evangelium selbst in Frage. Schnell erscheint es so, als wenn die frommen Worte nur der Vertröstung dienen und von den wirtschaftlich stärkeren Mitchristen gar nicht ernst genommen werden.

Spannend finde ich die Lösung des Konfliktes: es wurde nicht untersucht wer was wann nicht getan hatte. Sondern eine Lösung angestrebt um solche Untgerechtigkeit in Zukunft zu verhindern. Die Apostel schlugen den Beschwerdeführern vor ieben integere Männer zu suchen, die sich dieses Problems annehmen sollten. Die wurden dannn in einem Gottesdienst mit Handauflegung in ihr At eingeführt. Dieser Siebenerkreis war vrmutlich nicht nur ein neuer und vielleicht auch gar nicht in erster Linie ein neuer Berufsstand, Es war wohl auch Interessenvertretung der griechischsprachigen Jugendchristen.

Was wir Stephanus   bis hin zu seinem Martyrium von Stephanus hören, zeigt, dass er durchaus auch Theologe war.

Die Einsetzung der Diakone ist auch ein frühes Zeichen, dass eine wachsende Gemeinde auch eine Institution werden muss. Nur allzuoft hört man ja, dass Menschen zwischen ihrem Glauben und der Kirche als Institution unterscheiden. Ich kann ja auch glauben ohne in der Kirche zu sein.
Und ich bin sicher nicht die einzige, die immer wieder einmal über Bürokratie auch in der Kirche stöhnt und schimpft.
Gerade hier sieht man, wie wichtig und entlastend solche Arbeitsteilung sein kann. Eine Arbeitsteilung, die auch dafür sorgt, dass so schnell nichts vergessen wird und dass nicht nur die zum Zuge kommen, die ihren Interessen lautstark Ausdruck verlehen können. Oder zufällig Glück haben einem großzügigen Mitchristen oder Mitmenschen über den Weg zu laufen.  Hätte die Urgemeinde das Problem mit der Witwenversorgung damals nicht gehöst bekommen, wäre es möglicher Weise statt zu weiterem Wachstum der Gemeinde zu einem Zerfall der Urgemeinde gekommen. Auch eine sinnvolle Verwaltung gehört zu unserem Glauben dazu und verbindet uns auch mit den Glaubensgeschwistern die uns nicht persönlich nahe stehen, die aber genauso mit zur Kirche – oder um es mit einem Theologischen Begriff des Paulus zusagen zum Reich Gottes gehören.

Mich ermahnt das nicht zu schnell und pauschal mit in die Klage über die Institution Kirche mit einzustimmen.

Lasst uns lieber das unsere dazu tun, dass die Weise wie wir Kirche organisieren und gestalten auch wieder eine Anziehungskraft auf andere Menschen ausüben kann , wie damals.

Letzte Aktualisierung: 20.04.2024 | Impressum | Datenschutzerklärung